Kinder sind eine Bereicherung – meistens zumindest, manchmal jedoch bergen die Entwicklungsphasen der Sprösslinge viel Potential für Streitereien innerhalb der Familie und der eigenen vier Wände. Ab einem gewissen Alter ist Privatsphäre für Kinder und Jugendliche essentiell und obligatorisch. In diese einzugreifen birgt Gefahren und sicher auch Überraschungspotential.
„Ordnung ist die halbe Miete“, oder „wer aufräumt ist zu faul zum suchen“?
Ordnung halten, diese Tugend versuchen wir unseren Kindern schon frühzeitig beizubringen. Am Anfang geht es um das Spielzeug und die allseits gefürchteten Legosteine die überall herumliegen. Später um Klamotten, Verpackungsmaterial, Müll und allerlei Kuriositäten, die sich in Jugendzimmern anhäufen. Kinde rund Jugendliche sollen angehalten werden ihren eigenen Bereich, oder Zimmer ordentlich zu halten, als Vorbereitung auf das spätere Leben. Etwas Struktur hat noch niemandem geschadet. Ob, oder wie sehr ein Kind zu Unordnung neigt hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, diese Ausprägung ist sehr individuell und kann dann dementsprechend später im eigenen Jugendzimmer zum Vorschein kommen. Hier reicht die Spanne dann von eine Jeans über dem Schreibtischstuhl hängen lassen, bis hin zu Bergen von Lieferpizza, Toilettenpapierrollen auf dem Schreibtisch und Essensreste unter dem Bett. Fingerspitzengefühl ist also gefragt, um den Schmalen Grat zwischen einem gewissen Sauberkeitsstandard im Zimmer und dem eindringen in die Privatsphäre des Kindes nicht zu verlassen.
Keine Schubladen öffnen
Jugendliche haben ihre eigene Ordnung, so nenn sie es dann, wenn alles kreuz und quer im Zimmer herum liegt. Wer aufräumt sei zu faul zum Suchen, erklären sie sich. Sollten also doch die Idee kommen, die Räumlichkeiten des Kindes aufzuräumen und sauber zu machen haben wir im Folgenden ein paar Tipps. Wenn die Tür noch aufgeht und nicht von Wäschebergen blockiert wird, ist es schonmal halb so schlimm, dann hat man im Zimmer sogar etwas Platz zum rumräumen. Nach der ersten Bestandsaufnahme bietet es sich dann an die herumliegenden Dinge zu „ordnen“ also einen großen Wäscheberg anzulegen, die Zettelwirtschaft der Kinder auf einen Haufen zu verlagern. Nach einer Weile sollte dadurch wieder etwas vom Fußboden und den anderen Oberflächen zu sehen sein. Die Wäsche kommt dann einfach in die nächsten Maschinen und kann dann wieder in die Schränke geräumt werden. Das große schwedische Möbelhaus hat hierfür auch sehr praktische, große Klarsichtbehälter im Angebot, in die alles reinkommt, wo man selbst die Herkunft nicht kennt. Es empfiehlt sich unbedingt, die gefundenen, zu ordnenden Sachen in so eine Kiste zu legen, anstatt zu versuchen diese selbst weg zu räumen. Denn in so einem Jugendzimmer, grad bei den Jungs kann es schon einmal zu peinlichen Situationen kommen. Die Schubladen am Schreibtisch sollten Tabu sein, denn hier könnten verbotene und peinliche Dinge auf sie warten. Sachen wie Rauschmittel, verbotene Gegenstände wie Waffen, oder auch Schmuddel Hefte, fleshlight und Kondome. Die Schmuddel Hefte haben höchstwahrscheinlich noch die geringste Quote, Print ist seit dem Start des Internets aus der Mode gekommen.
Helfen, sich selbst zu helfen
Es muss gar nicht immer sein, dass man als Elternteil selbst Hand anlegt und den Kindern ständig hinterher räumt. Manchmal hilft auch ein kleiner Denkanstoß, oder das Anbieten von Hilfe, um die Nachkommen zur Ordnung zu bewegen. Was oft auffällt sind Ambivalenzen beim Thema Ordnung im eigenen Zimmer, denn oftmals ist der Schreibtisch und der darauf stehende Hochleistungs-PC klinisch rein, super ordentlich und auf Hochglanz poliert, dies ist bei PC-Gamern und Streamern oft der Fall. Der Rest des Zimmers gleicht jedoch einem Schlachtfeld, zumindest der Teil, der nicht von der Streaming Kamera erfasst wird.
Privatsphäre wahren, Probleme vermeiden
Der einfachste Weg dieser Probleme Herr zu werden ist also der Dialog mit dem Kind. Beide Seiten können ihre Wünsche äußern und sich auf einen umsetzbaren Kompromiss einigen. Ein gewisser Sauberkeitsstandard wird eingehalten, dafür werden die eigenen vier Wände und die damit zusammenhängenden Grenzen durch die Eltern respektiert und nicht überschritten. Fragwürdige Inhalte von Schubladen, explizite Poster der fleshlight girls an den Wänden und ein mit den Eltern abgesprochener grad an Unordnung stellen nun kein Problem mehr dar. So profitieren beide Seiten, Vertrauen wird aufgebaut, die Kinder lernen sich an Regeln zu halten, man kann sich als Jugendlicher relativ frei entfalten und die Eltern brauchen nun keine Angst mehr vor Ungeziefer in den eigenen viel Wänden zu haben.