Grünflächen, Terrassen und Gartenmöbel müssen regelmäßig gepflegt und gereinigt werden – doch was viele nicht bedenken: Was im Haushalt funktioniert, kann im Garten der Umwelt schaden. Herkömmliche Putzmittel enthalten oft Tenside, Duftstoffe und Chemikalien, die über das Erdreich, das Grundwasser oder die Pflanzen in die Natur gelangen. Wer draußen sauber machen möchte, sollte deshalb besonders achtsam mit Reinigern umgehen. In diesem Artikel erfährst du, welche Putzmittel in der Natur wirklich unbedenklich sind – und wie du Terrasse, Gartenwege und Co. umweltfreundlich auf Vordermann bringst.
Warum handelsübliche Reiniger im Garten problematisch sind
Waschaktive Substanzen, aggressive Säuren oder synthetische Duftstoffe haben in der Natur nichts verloren. Gelangen sie ins Erdreich, können sie:
das Mikroklima des Bodens stören,
Regenwürmer und Insekten schädigen,
Pflanzenwachstum hemmen,
und im schlimmsten Fall das Grundwasser belasten.
Auch wenn es verlockend ist, die Terrasse schnell mit dem Allzweckreiniger zu schrubben – für die Umwelt ist das selten eine gute Idee.
Wichtig: Selbst biologisch abbaubare Reiniger brauchen Zeit, um sich rückstandslos zu zersetzen – in einem Garten ohne Kläranlagenanschluss sind sie daher mit Vorsicht zu genießen.
Diese Putzmittel sind im Garten erlaubt – und sinnvoll
1. Regenwasser & klares Wasser
Der erste und umweltfreundlichste „Reiniger“ ist ganz einfach: Wasser. Gerade bei leichten Verschmutzungen reicht es oft schon aus, Oberflächen mit dem Gartenschlauch oder einem Eimer Wasser abzuspülen.
Tipp: Mit Regenwasser aus der Tonne schonst du gleichzeitig Trinkwasserressourcen.
2. Essig – mit Einschränkungen
Essig ist ein bewährtes Hausmittel gegen Kalk und leichte Verschmutzungen. Doch aufgepasst: Auf Terrassen, Wegen oder in Beeten ist Essig nur bedingt geeignet, da er den pH-Wert des Bodens verändern und Mikroorganismen schädigen kann.
Empfehlung: Nur punktuell anwenden (z. B. zur Algenentfernung auf Stein), nicht auf Erde oder in Pflanzennähe verwenden.
3. Natron (Backsoda)
Natron ist vielseitig, mild und umweltverträglich – perfekt für die Gartenreinigung.
Löst Schmutz und Gerüche
Wirkt leicht antibakteriell
Kann mit Wasser zu einer Paste oder Lösung angerührt werden
Einsatzbereiche: Kunststoffmöbel, Pflanzkübel, Gartenwerkzeuge, Vogeltränken.
4. Schmierseife (pflanzlich, ohne Zusatzstoffe)
Schmierseife ist ein Klassiker unter den umweltfreundlichen Reinigern und ideal für draußen:
100 % biologisch abbaubar (wenn naturbelassen)
Löst Fett und Schmutz auf Holz, Stein und Metall
Auch als sanfte Blattreinigung bei Schädlingsbefall geeignet
Achte auf Produkte ohne synthetische Duftstoffe oder Konservierungsmittel.
5. Zitronensäure
Zitronensäure löst Kalk und sorgt für Glanz – dabei ist sie deutlich sanfter zur Umwelt als Essig.
Ideal für Gießkannen, Pflanzschalen, Gartenmöbel
Auch zur Reinigung von Terracotta oder Keramik geeignet
In Wasser auflösen, kurz einwirken lassen, dann abspülen
Nicht direkt auf Pflanzen oder in die Erde geben!
6. Mechanische Helfer: Bürsten, Dampf & Hochdruck
Die beste „chemiefreie“ Alternative ist Muskelkraft oder Technik:
Wurzelbürsten und Schrubber reinigen gründlich ohne Zusätze
Dampfreiniger eignen sich für Gartenfliesen & Möbel (Stromanschluss vorausgesetzt)
Hochdruckreiniger – am besten nur mit Wasser oder speziellen ökologischen Reinigern verwenden
Achtung bei Holz und empfindlichen Oberflächen: Teste an unauffälliger Stelle.
Diese Reinigungsmittel solltest du im Garten vermeiden
Chlorreiniger: Extrem umweltschädlich, tötet Bodenleben ab
Waschmittel & Allzweckreiniger aus dem Haushalt: Enthalten oft Tenside und Duftstoffe
Algen- oder Moosvernichter mit chemischen Wirkstoffen: Belastung für Boden und Grundwasser
Backofen- oder Grillreiniger: Zu aggressiv, nicht biologisch abbaubar
Auch „grün“ etikettierte Produkte sind nicht automatisch für den Garten geeignet. Achte auf Zertifizierungen wie Ecocert oder das EU-Ecolabel – und prüfe, ob das Mittel explizit für Außenbereiche freigegeben ist.
Tipps für nachhaltiges Putzen im Garten
Gieß- und Reinigungswasser auffangen, z. B. in Eimern oder Wannen
Oberflächen regelmäßig pflegen, damit starke Reiniger gar nicht nötig werden
Beete und Rasen abdecken, wenn du in der Nähe mit Wasser arbeitest
Rückstände nicht in Beete oder Gullis kippen – immer mit sauberem Wasser nachspülen
Fazit: Natürlich sauber – im Einklang mit der Umwelt
Reinigen im Garten muss nicht auf Kosten der Natur gehen. Wer auf bewährte Hausmittel wie Natron, Schmierseife und Zitronensäure setzt und auf aggressive Reiniger verzichtet, schützt Boden, Pflanzen und Tiere. Ganz nebenbei sparst du Verpackungsmüll und Kosten – und sorgst dafür, dass dein Garten nicht nur gepflegt aussieht, sondern auch gesund bleibt.