Einmal kurz nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Der Stempelabdruck (oder die Stempelfarbe) landet nicht auf dem Papier, sondern direkt auf dem Lieblingsshirt oder der teuren Lederjacke.
Fest steht: Die entsprechenden Spuren sollten nach Möglichkeit so schnell wie möglich entfernt werden. Für die meisten Arten von Verschmutzungen (und eben auch für Stempelfarbe) gilt: Je eher mit der Reinigung begonnen wird, desto besser stehen die Chancen, dass das betreffende Kleidungsstück nach der Behandlung wieder wie vor dem „bunten Zwischenfall“ aussieht.
Im ersten Schritt ist es wichtig, zu wissen, welche Art von Material beschmutzt wurde. Es macht nämlich einen Unterschied, ob beispielsweise Baumwolle oder Leder in Kontakt mit Stempelfarbe gekommen ist.
(Achtung! Manche Materialien reagieren empfindlich auf die unten genannten Haushaltsmittel! Wer sich hier unsicher ist, sollte das Ganze zunächst an einer kleinen, „unsichtbaren“ Stelle am Kleidungsstück ausprobieren oder direkt eine Reinigung mit den entsprechenden Arbeiten beauftragen.)
Um welche Stempelfarbe handelt es sich?
Handelsübliche Stempelfarbe kann – verallgemeinernd ausgedrückt – in „öl-basiert“ und „nicht öl-basiert“ eingeteilt werden. Wurde während der Herstellung auf Öl verzichtet, reicht ein normaler Wäschegang meistens aus, um die Kleidung von der Farbe zu befreien.
Wenn jedoch Öl im Spiel ist, wird auch die Reinigung der Textilien meist etwas komplizierter. Möglicherweise können die folgenden Haushaltstipps weiterhelfen. Fest steht: Auch ein Kleidungsstück, das mit öl-basierter Farbe in Kontakt gekommen ist, muss nicht zwangsläufig als „verloren“ angesehen werden.
Hilfreiche Haushaltstipps zur Entfernung von Stempelfarbe (Bitte im Zweifel vorher an einer nicht-sichtbaren Stelle testen!)
Es gibt viele verschiedene Haushaltstipps, mit deren Hilfe es oft möglich ist, auch ölbasierte Stempelfarbe effektiv aus Textilien zu entfernen. Einige der folgenden Hausmittel finden sich in so gut wie jedem Haushalt, andere können ganz einfach im gut organisiertem Drogeriemarkt gekauft werden. Besonders wichtig ist es in jedem Fall, dass das angewendete Mittel und das Material, aus dem die Textilien bestehen, zusammenpassen.
Hausmittel Nr. 1: Gallseife
Gallseife gilt als besonders effektiv, wenn es darum geht, hartnäckige Flecken zu entfernen. Oft ist es mit ihrer Hilfe sogar möglich, Blutflecken auszuwaschen. In den meisten Fällen sollte dementsprechend auch Stempelfarbe kein Problem darstellen. Einfach die betroffene Stelle mit einer Mischung aus Gallseife und Wasser einreiben und abwaschen. Falls nach der ersten Behandlung noch Farbe zu sehen sein sollte, kann der Vorgang beliebig oft wiederholt werden.
Hausmittel Nr. 2: Glycerin
Glycerin wird unter anderem auch dazu genutzt, um einem Einfrieren von Scheibenflüssigkeit vorzubeugen. Die Flüssigkeit kann aber auch oft dabei helfen, Stempelfarbe aus Textilien zu entfernen. Wichtig ist es hierbei, darauf zu achten, dass der Stempelfleck mit ausreichend Glycerin (und lange genug) getränkt wird. Danach sollte der entsprechende Bereich nicht nur mit Wasser, sondern vielmehr mit einer Mischung aus Wasser, Salz, Zitrone und Essig ausgespült werden. Danach sollte sich das Problem eigentlich erledigt haben.
Hausmittel Nr. 3: Zitronensaft und Salz
Diese Mischung kommt komplett ohne Chemie oder tierische Inhaltsstoffe aus! Dennoch ist es wichtig, hier auf eine besondere „Grundregel“ zu achten:
Im Zusammenhang mit heller Kleidung kann es sich durchaus lohnen, auf den Mix aus Zitronensaft und Salz zu setzen. Bei dunklen Textilien kann die Behandlung mit Zitronensaft jedoch die Farbe aufhellen.
In diesem Fall ist es meist ratsamer, auf eine Mixtur aus Essig und Salz zurückzugreifen.
Das Gemisch sollte dann mindestens 15 Minuten einwirken, ehe es mit warmem Wasser ausgespült wird. Falls nach dem ersten Durchgang noch Spuren sichtbar sind, empfiehlt es sich, den Vorgang zu wiederholen.
Hausmittel Nr. 4: Aceton und Salmiakgeist
Aceton ist ein Wirkstoff, der beispielsweise in vielen Nagellackentfernern genutzt wird. Die Flüssigkeit wird auf den Fleck aufgetupft bis das komplette Areal komplett bedeckt ist. Das Ganze sollte jedoch nicht länger als 15 Minuten einwirken. Danach kann das Aceton mit einer Mischung aus Wasser und Salmiakgeist ausgewaschen werden.
Hausmittel Nr. 5: Saure Milch oder Buttermilch
Es mag sich ein wenig seltsam anhören, aber: Saure Milch oder Buttermilch eignen sich ebenfalls bei vielen Materialien ideal, um ölhaltige Stempelfarbe zu entfernen. Die Einwirkzeit ist jedoch deutlich länger als bei den oben genannten Mitteln. Wer auf diese Technik setzen möchte, sollte mit mehreren Stunden kalkulieren.
Für Wolle empfiehlt es sich zudem, auf herkömmliche und nicht auf saure Milch zu setzen. Saure Milch oder Buttermilch könnten das Textil angreifen und beschädigen. Nachdem das Kleidungsstück über Nacht eingeweicht wurde, muss es abschließend noch einmal nach Herstellerangaben gewaschen werden.
Je nach Verschmutzungsgrad muss auch hier das Vorgehen wiederholt werden.
Hausmittel Nr. 6: Schmutzradierer und Seifengeist
Dieses Hausmittel eignet sich nur für Kleidungsstücke aus Leder. Oft lässt sich Stempelfarbe mit einem Schmutzradierer entfernen. Alternativ kann der Fleck auch mit Seifengeist behandelt werden. Letzteres bietet den Vorteil, dass der enthaltende Alkohol die Stempelfarbe entfernt und das Öl zeitgleich das Leder pflegt. Das Kleidungsstück muss nach der Behandlung nicht zwangsläufig noch einmal in der Waschmaschine gewaschen werden und stattdessen direkt wieder voll einsatzfähig.
Hausmittel Nr. 7: Cola
Auch Cola kann tatsächlich zum Entfernen von Stempelfarbe auf Textilien unterschiedlicher Art (Baumwolle und Mischgewebe) verwendet werden. Achtung: Wollkleidung sollte nicht mit Cola in Berührung kommen!
Im ersten Schritt wird die Kleidung in der Flüssigkeit eingeweicht. Nach etwa 15 Minuten kann das betreffende Kleidungsstück wieder herausgenommen werden.
Aber warum stehen die Chancen auf eine unkomplizierte Reinigung mit einem überzeugenden Endergebnis hier eigentlich so gut? Einige schieben den Effekt auf die Kohlensäure. Diese kann jedoch nicht der einzige Grund sein. Denn: Mit anderen Getränken, die ebenfalls Kohlensäure beinhalten, klappt das Ganze weniger gut. Im Anschluss sollte das betreffende Textil natürlich noch einmal komplett nach Herstelleranleitung durchgewaschen werden.