Die Hausfassade ist die Visitenkarte eines Gebäudes – sie prägt den ersten Eindruck und schützt gleichzeitig vor Witterungseinflüssen. Doch mit der Zeit sammeln sich Schmutz, Staub, Moose, Algen und sogar Schimmel an der Außenwand. Die Folge: Die Optik leidet, die Bausubstanz kann Schaden nehmen, und der Wert des Hauses sinkt. Doch wie oft sollte man eine Fassade reinigen – und welche Reinigungsmittel sind wirklich geeignet? In diesem Artikel findest du alle wichtigen Infos rund um die schonende und effektive Fassadenpflege.
Warum ist Fassadenreinigung überhaupt notwendig?
Regen, Wind, UV-Strahlung und Luftverschmutzung hinterlassen auf jeder Fassade Spuren. Je nach Standort, Umgebung und Bauweise kann sich die Verschmutzung ganz unterschiedlich entwickeln:
Grünbeläge durch Algen und Moose vor allem auf schattigen Nordseiten
Graue Ablagerungen von Feinstaub in städtischen oder verkehrsreichen Gebieten
Schwarzverfärbungen durch Pilz- und Schimmelbildung
Rost oder Kalkflecken durch beschädigte Bauteile oder unsachgemäße Entwässerung
Die Reinigung ist nicht nur ein ästhetisches Thema – sie schützt auch langfristig vor:
Materialermüdung und Abplatzungen
Feuchtigkeitsschäden durch poröse Oberflächen
Teuren Sanierungsmaßnahmen durch Vernachlässigung
Wie oft sollte man die Fassade reinigen?
Eine pauschale Antwort gibt es nicht – die Reinigungsintervalle hängen stark von folgenden Faktoren ab:
Standort des Gebäudes: In der Stadt oder in der Nähe von Industrieanlagen ist häufiger Schmutz zu erwarten.
Ausrichtung der Fassade: Nordseiten sind anfälliger für Algen und Feuchtigkeit.
Fassadenmaterial: Putz, Klinker, Holz oder Glas reagieren unterschiedlich auf Umwelteinflüsse.
Witterung und Vegetation: In feuchten, bewaldeten Gebieten kann sich schneller Grünbelag bilden.
Richtwert:
In der Regel sollte eine Fassadenreinigung alle 5–10 Jahre erfolgen. Bei starker Verschmutzung, sichtbaren Algen oder hartnäckigen Ablagerungen ist jedoch auch ein kürzerer Rhythmus (z. B. alle 2–3 Jahre) sinnvoll.
Tipp: Kontrolliere deine Fassade mindestens einmal im Jahr optisch auf Verfärbungen, Risse oder grüne Beläge.
Welche Reinigungsmittel und -methoden sind geeignet?
1. Wasser und Bürste – für leichte Verschmutzungen
Einfaches Abbürsten mit warmem Wasser eignet sich für kleinere, frische Verschmutzungen. Ideal bei mineralischem Putz oder rauen Oberflächen.
Vorteil: Umweltfreundlich und schonend
Nachteil: Bei tiefsitzendem Schmutz nicht ausreichend
2. Hochdruckreiniger – mit Vorsicht einsetzen
Ein beliebtes Mittel zur schnellen Reinigung. Allerdings nur bei robusten Fassaden (z. B. Klinker oder Beton) zu empfehlen.
Wichtig:
Max. 100 bar Druck verwenden
Nicht direkt auf Putz oder Fugen richten
Abstand von mindestens 30 cm halten
Nicht geeignet für: Risse im Putz, alte Farbanstriche oder empfindliche Oberflächen
3. Algen- und Moosentferner
Für organische Verschmutzungen wie Grünbelag. Es gibt biologisch abbaubare Reiniger auf Basis von Benzalkoniumchlorid oder natürlichen Pflanzenextrakten.
Anwendung:
Auftragen mit Druckspritze oder Pinsel
Einwirkzeit beachten
Rückstände mit Wasser abspülen
Hinweis: Nicht bei Regen oder direkter Sonne anwenden.
4. Hausmittel – funktioniert das?
Essig oder Zitronensäure sind bei punktuellen Flecken manchmal hilfreich, können aber auf Dauer das Material angreifen und sind nicht für große Flächen geeignet. Auch Natron kann mit Wasser gemischt auf kleineren Flächen getestet werden – besser immer vorher an unauffälliger Stelle ausprobieren.
5. Professionelle Fassadenreinigung
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, beauftragt ein Fachunternehmen. Diese arbeiten mit speziellen Verfahren wie:
Heißwasser-Hochdruckreinigung
Niederdruck-Strahlverfahren (Trockeneis, Sand etc.)
Biologische Spezialreiniger mit Langzeitschutz
Vorteil: Gründlich, materialgerecht und nachhaltig – ideal bei starkem Algen- oder Pilzbefall
Was ist nach der Reinigung wichtig?
Nach der Reinigung lohnt sich ein Schutzanstrich oder Imprägnierung, um neue Ablagerungen zu verhindern. Diese bilden eine wasserabweisende Schicht und erleichtern die nächste Reinigung.
Außerdem:
Risse im Putz ausbessern
Abflussrohre und Dachrinnen kontrollieren
Pflanzenbewuchs (z. B. Efeu) zurückschneiden
Fazit: Regelmäßige Pflege schützt Fassade und Geldbeutel
Die Reinigung der Hausfassade ist kein Luxus, sondern ein wichtiger Teil der Instandhaltung. Wer alle paar Jahre gründlich reinigt und auf passende Mittel achtet, erhält nicht nur den Wert des Hauses, sondern spart auch langfristig Kosten für Reparaturen oder Neuanstrich. Ob selbst gemacht oder professionell – das Ergebnis ist eine gepflegte, saubere Außenwand, die dein Zuhause im besten Licht zeigt.