
Holzöl ist ein Oberbegriff für die Öle, die auf Holz angewendet werden, um dieses vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Unterschieden wird zwischen pflanzlichen Holzölen und synthetisch modifizierten Ölen. Unterschiede gibt es zudem bei den Anwendungsbereichen: Es gibt Öle, die für den Innenbereich angewendet werden, als auch Öle, die im Außenbereich genutzt werden können.
Natürliche Holzöle
Holzöl wie Tungöl, Walnussöl oder Leinöl sind natürliche Öle. Das Bekannteste ist das Leinöl. Leinöl ist ein hervorragendes Holzschutzmittel und kann in seiner reinen Form für kleinere Flächen wie Frühstücksbretter genutzt werden. Für größere Flächen eignet es sich aufgrund seiner langen Trocknungszeit nicht. Leinölen für den handwerklichen Bereich werden daher Trocknungsstoffe, Sikkative, hinzugefügt. Zudem werden diese durch spezielle Verarbeitungsformen veredelt. Es gibt allerdings auch qualitative Holzöle, die nur einmal aufgetragen werden müssen, nicht lange trocknen und einen vollumfänglichen Schutz bieten.
Lösungsmittel bei Naturölen
Im Gegensatz zu konventionellen Ölen, denen Benzine oder Isoparaffine beigesetzt werden, wird bei Naturölen häufig auf eine dünne Leinölfirnis zurückgegriffen. Auch wenn es sich hierbei nicht um ein flüchtiges Lösungsmittel handelt, so wird durch die Leinölfirnis dennoch die Konsistenz, also die Streichfähigkeit verbessert.
Die Vorteile von natürlichen Holzölen
Allgemein ist es so, dass Holzöle in die tiefen Schichten des Holzes eindringen daher in der Lage sind, dieses von innen zu schützen. Aus diesem Grund ist es notwendig, mehrere Schichten von Holzöl aufzutragen. Zugleich bleiben die Poren des Holzes aber offen. Dadurch bleibt das Holz atmungsaktiv. Wie schon erwähnt, gibt es aber auch hervorragende Holzöle, die es schaffen in der ersten, oberen Schicht eine molekulare Verbindung mit dem Holz einzugehen, sodass nur ein Anstrich erforderlich ist. Also nur keine Scheu vor der Benutzung.
Darüber hinaus bleibt die natürliche Holzfarbe bei der Verwendung von Holzölen erhalten, kleinere Beschädigungen können bei geölten Flächen ausgebessert werden, ohne die gesamte Fläche behandeln zu müssen. Es gibt zudem eine riesige Auswahl an Holzölen für die verschiedensten Bedürfnisse. So gibt es spezielle Öle für den Innen- und Außenbereich, Öle für Arbeitsplatten, Möbel und Fußböden. Nicht zuletzt sind die Öle gut für die Umwelt und die eigene Gesundheit.
Was sollte bei der Verwendung von Holzölen beachtet werden?
Natürliche Holzöle dringen zwar tief in das Innere des Holzes ein, haben aber extrem lange Trocknungszeiten. Durch dieses tiefe Eindringen müssen mehrere Schichten aufgebracht werden, die wieder lange trocknen müssen. Gerade bei Flächen die regelmäßig begangen werden, ist diese lange Trocknungszeit ein Problem. Holzöl Aussen: Werden Holzöle im Außenbereich eingesetzt, sind lange Trocknungszeiten häufig nicht gewünscht, deswegen lohnt es sich auf ein Holzöl mit geringen Trocknungszeiten zurückzugreifen. Solche modifizierten Holzöle haben nicht nur kürzere Trocknungszeiten, sie müssen meistens auch nicht so oft aufgetragen werden.
Duft von Holzölen
Holzöle riechen während und nach ihrer Verarbeitung. Dieser Geruch ist nicht gesundheitsschädlich, wenn es sich um ein natürliches Öl ohne synthetische Lösungsmittel handelt. Lösungsmittel belasten sowohl während des Arbeitens als auch in der Trocknungszeit die Atemwege, weil sie sich verflüchtigen und in der Raumluft befinden. Dennoch sollte nach dem Ölen während der Trocknungszeit sehr gut oder permanent gelüftet werden.
Die Dauer der Trocknung ist von der Temperatur abhängig. Liegt die Temperatur unter 12 Grad, dauert die Trocknung länger. Bei höheren Temperaturen trocknet das Öl so schnell, dass dieses nicht in die tieferen Holzschichten eindringen kann, weil es vorher bereits getrocknet ist. Überschüssiges Öl kann nicht mit einem Lappen weggewischt werden. Nach der Trocknung ist die Oberfläche klebrig.
Vor der Behandlung mit Öl müssen alte Versiegelungen wie Lacke oder Wachse vollständig entfernt werden, da die Holzöle sonst nicht in das Innere des Holzes eindringen können. Holzöle eignen sich, wenn die natürliche Struktur des Holzes erhalten bleiben soll. Natürliche Holzöle sind umweltbewusst und nicht gesundheitsschädlich. Wer mit den Einschränkungen leben kann, kann so das Holz veredeln und erhalten.